Die Austrittswahrscheinlichkeit der Griechen aus der Eurozone hatte sich zuletzt auf bis zu 50 Prozent erhöht. Das ist schon eine dramatische Steigerung, wenn man bedenkt, dass es vor zwei Jahren noch hieß, die Griechen werden im Euro bleiben. Das Problem ist, dass die griechische Bevölkerung die Partei gewählt hat, die sich offen gegen die Sparmaßnahmen der Gläubiger stellt und diese Partei kann jetzt nicht einfach zurückrudern.
Die Gläubiger (u.a. der IWF) können aber nicht zusehen, wie die Griechen die Pläne einfach über Bord werfen. Ohne eine entsprechende Verhandlungsbrücke, bei der beide Verhandlungspartner ihr Gesicht wahren können, dürfte es also eng werden. Unserer Meinung nach macht es aber auch keinen Sinn, darüber zu sinnieren, ob es zum Grexit kommt oder nicht, denn wir prüfen lieber, welche Konsequenzen ein solches Szenario hätte. Mit einer Wirtschaftsleistung von Nordrhein-Westphalen hat Griechenland aus unserer Sicht der Dinge jedenfalls nicht das Potenzial die Eurozone zu sprengen.