Aktien

Der richtige Einstieg an der Börse

Aktien werden über die Börse gekauft, einem Markt über den bestimmte Güter wie Edelmetalle, Waren, Devisen zu festen Zeiten gehandelt werden. Je nach den Gütern, die gehandelt werden, spricht man von Wertpapierbörsen, Devisenbörsen, Edelmetall- und Warenbörsen. Je nach Handelsvolumen wird ein Börsenplatz ausgesucht, an dem die Aktien gehandelt werden. Dabei gilt es den Börsenplatz auszuwählen an dem mehr Stücke der Aktie gehandelt werden.

Die elektronische Handelsplattform Xetra und die Börse Frankfurt, auch Parkettbörse genannt, sind die wichtigsten Börsenplätze in Deutschland. Gehandelt werden kann in Frankfurt unter der Woche von 09:00 Uhr bis 17:30 Uhr, über Xetra auch bis 20:00 Uhr. 

Für den Kauf von Aktien benötigen Sie einen Broker oder eine Bank und ein Depotkonto. Das Depotkonto können Sie bei Ihrer Hausbank eröffnen oder Sie wählen einen Onlinebroker. Die Gebühren für ein Depotkonto sind in der Regel bei den Banken teurer, dafür bekommen Sie zumeist eine Anlageberatung, als beim Broker, bei dem Sie allerdings keine Beratung erhalten. Aktien kaufen Sie dann per Telefon oder wickeln den Kauf per Internet über Ihre Bank oder den Broker ab.

So kaufen Sie Ihre Aktien richtig!

Für den Kauf oder die Order einer Aktie benötigen Sie bestimmte Angaben, damit auch das richtige Papier gekauft wird. Ein Wertpapier wird durch die Wertpapierkennnummer (WKN) und die International Securities Identifications Number (ISIN) eindeutig beschrieben. Außerdem werden Limit, Stückzahl und Gültigkeitsdauer benötigt. Ein Limit legt fest, zu welchem Kurs Sie kaufen oder verkaufen wollen. Wenn es nicht benannt wird, wird zum nächsten Kurs gekauft bzw. verkauft. Durch das Limit wird der Kurs festgelegt, den Sie maximal bezahlen wollen, um die Aktie zu erhalten bzw. der Kurs, den Sie bei einem Verkauf mindestens erhalten wollen.   

Da die Gültigkeitsdauer in der Regel nur einen Handelstag beträgt, müssen Sie für ein längeres Bestehen der Order die Gültigkeit angeben. Eine Order kann bis zu einem bestimmten Termin angegeben werden, aber auch unendlich lange laufen. Im letzteren Fall bleibt sie so lange bestehen bis sie ausgeführt wird oder sie durch Sie selbst storniert wird. Bezüglich der Stückzahl von Aktien gibt es keine Mindestabnahmemenge. Damit es sich lohnt, also mit Hinblick auf die Rendite, ist es sinnvoll eine Summe von 2.000 – 3.000 Euro zu investieren. Es geht aber natürlich auch mit weniger oder mehr.

Der Kurs zu dem eine Aktie gehandelt wird, bestimmt sich durch die Käufer- und Verkäuferseite. Dabei handelt es sich bei dem Preis des höchsten Kaufangebotes um den sogenannten Geldkurs und beim Preis für das niedrigste Verkaufsangebot um den Briefkurs.

Liegen die Vorstellungen für die Höhe des Kauf- und Verkaufsangebotes weit auseinander kommt kein Kurs zustande, in der Regel ist es jedoch so, dass so viele Kauf- und Verkaufsorder im Umlauf sind, dass es immer Kauf- und Verkaufsorder gibt, die zusammenpassen. Die Aufgabe diese Order auf einen Nenner zu bringen übernimmt der sogenannte Makler.

Beispiel: Im Markt wird eine Verkaufsorder über 100 Stück für die Aktie XY zu einem Preis von mindestens 24,80 Euro platziert. Mit einer vorliegenden Kauforder von 80 Stück  mit einem Limit von maximal 21,50 Euro wird kein Kurs zustande kommen. Hier heißt es dann, 100 Stk. der Aktie XY für 24,80 Euro auf der Briefseite zu 80 Stk. für 21,50 Euro auf der Geldseite. Allerdings wird dann mit einer unlimitierten Order über bspw. 70 Stück eines anderen Käufers ein Kurs zustande kommen, der dann zum Preis von 24,80 Euro kauft. Dann stehen noch 30 Stück auf der Briefseite.

Exkurs zum Thema Aktien

Aktien sind Wertpapiere, die dem Eigentümer den Anteil (ergibt sich aus der Anzahl der gehaltenen Aktien) an einem Unternehmen verbriefen. Aktien werden von Aktiengesellschaften und Kommanditgesellschaften ausgegeben. Durch den Kauf von Aktien stellen Sie dem Unternehmen Geld in Form von Fremdkapital zur Verfügung und haben dadurch auf der Hauptversammlung, die einmal im Jahr stattfindet, Stimmrecht. Dabei spielt es keine Rolle wie viele Aktien Sie besitzen. Der Nennwert einer Aktie ergibt sich aus dem Anteil einer Aktie am Grundkapital der Gesellschaft. Der Kurs einer Aktie ergibt sich aus dem Angebot und der Nachfrage an der Börse.  

Über den Börsengang kommt das Unternehmen an die Börse, auch IPO – Initial Public Offering –  bezeichnet. Dafür wird vorher eine Preisspanne festgelegt – Bookbuildingspanne – in der gezeichnet werden kann, das bedeutet auch die Zeit, in der ein Angebot abgegeben werden kann. Werden zu wenige Angebote abgegeben, kann ein Börsengang auch schon mal abgesagt werden. Es kann auch zu einer Überzeichnung kommen, dass passiert dann, wenn zu viele Anleger die angebotenen Aktien nachfragen. Das ist bspw. bei Infineon mit einer 33-fachen Überzeichnung geschehen.

Dann wird über Zuteilungsregeln entschieden, welchem Interessenten wie viele Aktien zugeteilt werden. In der Regel erhalten die Interessenten dann weniger Stücke. Bei einer Überzeichnung von 2 stehen bspw. 100 Millionen Stück angebotener Aktien zwei Millionen Stück nachgefragter Aktien gegenüber. Es wird eine Zuteilungsquote von 2:1 von der ausgebenden Bank (Emissionsbank) festgelegt und jeder interessierte Anleger erhält dann nur die Hälfte der gewünschten Papiere.

Ein hoher Zuteilungsfaktor wird als Indikator für eine hohe Nachfrage angesehen und bei vielen Anlegern dafür, dass das Papier seinen Preis wert ist. Das muss aber nicht immer so sein. Bei den meisten Börsenneulingen im Jahr 2007 brach der Kurs gleich nach der ersten Notierung ein.

Im Allgemeinen kann man zwischen Stammaktien und Vorzugsaktien unterscheiden. Vorzugsaktien haben eine höhere Dividende, jedoch kein Stimmrecht. Stammaktien gewähren dem Inhaber alle Rechte, die einem Aktionär zustehen. Dazu gehören Vermögens- und Stimmrechte. Eine weitere Unterscheidung kann in Namensaktien und Stückaktien vorgenommen werden. Während bei der Namensaktie der Eigentümer der Aktie in das Aktienbuch eingetragen wird, laufen Stückaktien ohne Namen.

Mit Dividenden das Depot auffrischen!

Neben den Kursgewinnen erhält der Anleger also, wenn das Unternehmen Gewinne erzielt und diese an die Aktionäre weitergibt, zudem eine Dividende. Die Dividende bezeichnet den jährlich auszuschüttenden Teil des Gewinns pro Aktie und stammt zumeist aus dem versteuerten Reingewinn des Unternehmens. Das Unternehmen ist nicht verpflichtet etwas auszuschütten, ob und in welcher Höhe eine Dividende ausgeschüttet wird, wird auf der jährlich stattfindenden Hauptversammlung beschlossen. Wird eine Dividende ausgeschüttet, wirkt sich das auch auf den Kurs der Aktie des Unternehmens aus. Am Tag an dem die Dividende ausgeschüttet wird, wird der Kurs um diesen Betrag verringert. Erkennbar ist das an dem Kurszusatz exD. Die Dividende ist ausgeschüttet und nicht mehr im Kurs enthalten.

Aus der Dividende und dem Aktienkurs ergibt sich die Dividendenrendite. Sie gibt an wie viel Prozent des Aktienkurses als Dividende ausgeschüttet werden. Die Abgeltungssteuer greift hier seit 2009 pauschal mit 25 Prozent bzw. wird hier nach dem Teileinkünfteverfahren versteuert bei Beteiligungen, die mehr als 1 Prozent des Grundkapitals ausmachen.

Aktienindizes richtig erklärt

Aktien werden über einen Index zusammengefasst. Ein Aktienindex ist eine Kennzahl für die Entwicklung ausgesuchter Aktienkurse in einem Aktienmarkt. Das können Aktien eines Landes oder eines Marktsegmentes sein. Unterteilt werden die Indizes nach Ländern, nach Regionen und Sektoren. Technologiebezogene Indizes sind bspw. der TecDAX 30 (Deutschland) und Nasdaq 100 (USA). 

Für Deutschland spielen vor allem der DAX (deutscher Leitindex), der MDAX (deutsche Midcaps), SDAX (deutsche Smallcaps) und der TecDAX (30 größten deutschen Technologieunternehmen außerhalb des DAX) eine bedeutende Rolle. Weitere wichtige länderbezogene Indizes sind der DOW Jones (USA), der Nikkei (Japan) und der FTSE 100 (UK).

Journalisten und Analysten ziehen Indizes heran, um damit die Lage an den Aktienmärken zu beschreiben, da damit die Tendenz des jeweiligen Aktienmarktes angezeigt wird.  

Preisunterschiede bei Depotgebühren

Für die Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren fallen bei vielen Banken Depotgebühren an, die in sehr unterschiedlicher Höhe ausfallen können. Es gibt auch Banken, die ein kostenloses Depot anbieten. Der größte Anteil an den Gebühren entsteht durch Kauf- und Verkaufskosten. Diese Kosten sind ebenfalls von Bank zu Bank verschieden und können pauschal oder auch prozentual in Abhängigkeit vom Ordervolumen erhoben werden. Viele Banken erheben auch beim Kauf von Fonds einen Ausgabeaufschlag der bis zu 6 Prozent der investierten Summe betragen kann.

Die Berechtigung der Depotkosten argumentieren Banken mit der Beratung ihrer Kunden zur Auswahl der geeigneten Anlageform. Wenn Sie auf diese Beratung verzichten können oder anderweitig Informationen bspw. aus Börsenmagazinen beziehen, dann wäre ein Direktdepot eine günstigere Alternative zur Filialbank, denn die Order über das Internet kostet deutlich weniger als wenn sie den Auftrag über die Filiale abwickeln. Vermeiden Sie ein allzu häufiges Umschichten des Depots. Hier gilt die Anlegerweisheit: Hin und Her macht Taschen leer, gerade auch mit Hinblick auf die ab 2009 in Kraft tretende Abgeltungssteuer. Bei Investitionen in Fonds ist zu beachten, dass bei manchen Banken dafür ein extra Depot notwendig ist. Das muss aber nicht sein. Gerade die Direktbanken bieten Fonds auch ohne Ausgabeaufschlag an.